Roadtrip Darwin-Perth Teil 1 (November 2022)
Während unser Segelboot im Shipyard von Handwerkern betreut wird, wollen wir losziehen und Teile von Australien anschauen, die wir noch nicht gesehen haben. Wir waren bereits mal vor ca 10 Jahren für 4 Wochen in Australien auf Urlaub, und hatten damals die Zeit zwischen Tasmanien und der Ostküste aufgeteilt. Dieses mal wollen wir nun in den Norden und Westen. Wir fliegen also von Brisbane nach Darwin und mieten einen kleinen Campervan. Mit November sind wir hier eigentlich zu spät in der Saison, respektive nach der Saison. Das hat den Vorteil, dass fast alle Touristen bereits weg sind, aber den Nachteil, dass es unerträglich heiß ist. Da wir unsere Reisezeiten aber den auf den Weltmeeren vorherrschenden Winden und nicht den Jahreszeiten an Land anpassen, ist das nun mal so.
In Darwin treffen wir gleich mal Segelfreunde, die wir bereits seit den Kanaren kennen und die bereits mit ihrem Boot in Darwin sind. Sie werden gleich noch diese Saison bis ins Mittelmeer weitersegeln. Nebst Stadtspaziergang in Darwin geht es für uns noch ins Royal Flying Doctor Museum bevor wir in Richtung Hinterland aufbrechen.





Auf dem Weg in den Kakadu Nationalpark erleben wir gleich einige der Australischen Besonderheiten: Wallabies und Warane auf der Straße, mächtige Termitenbauten daneben und die original Billabongs in der Natur nach kurzer Wanderung.



Im Kakadu Nationalpark befinden sich auch eine Reihe gut erhaltener „Rock Art“ Zeichnungen, die man nach kurzer Wanderung erreichen kann.





Ein weiteres Highlight unseres Kakadu Besuches ist eine Boots und Wandertour mit einem Einheimischen entlang des Grenzflusses zwischen dem Kakadu Nationalpark und dem rein von indogenen Völkern besiedelten Arnhem Land. Der Fluss selbst heißt Alligator River, auch wenn der noch nie einen Alligator gesehen hat, aber der Name ist einem Irrtum des (westlichen) Entdeckers geschuldet. Nebst einer Reihe Salzwasserkrokodile sehen wir wie hier früher gejagt und gelebt wurde.





Für uns geht es danach weiter in die Katherine Schlucht im Nitmiluk Nationalpark. Da aktuell Niedrigwasser herrscht kann man die Schlucht nicht durchgängig mit dem Boot hinauf fahren, sondern muss dazwischen mal eine Strecke zu Fuß gehen.





Der Ort Katherine soll auch fürs Erste die letzte Zivilisation sein, die wir sehen. Für uns geht es auf die lange Strecke bis an die Küste im Nordwesten Australiens nach Broome. Wir überqueren Canyons und fahren gefühlt ewig durch Prärie. Wir sehen wie riesige Flächen an Prärie abgebrannt werden (man nennt das „fire management“ um die Fruchtbarkeit des Bodens zu verbessern) und betrachten riesige Affenbrotbäume. Wir begegnen zum ersten mal den langen Roadtrains (bis zu 60m lang) und übernachten bei einfachen Roadhouses so wie es die Trucker machen.





Kurz bevor wir Kununurra erreichen, die nächste relevante Stadt, bereits in Western Australia gelegen, müssen wir zuerst die Bundesstaat Grenze von Northern Territory kommend überqueren. Auch hier wird man von der „Biosecurity“ auf frisches Obst und Gemüse hin kontrolliert, das man nicht über die Grenze bringen darf. In Kununurra wandern wir in den „Mini Bangle Bangles“ bei ca 45° C Lufttemperatur und stehender Luft. Hier kann schon eine 2-stündige Wanderung bei falscher Ausrüstung und/oder einem kleinen Unfall lebensbedrohlich werden.




Die Weiterfahrt entpuppt sich als etwas „interessant“, denn es geht durch ein Gebiet mit einem größeren Kiminalitätsproblem. Wir lesen von anderen Touristen in deren Vans eingebrochen wurde, respektive auch von Autos die gestohlen wurden und sogar von Leuten, die im Auto fahrend mit Steinen beworfen wurden. Das Problem gibt es wohl bereits seit über 10 Jahren. In den Orten in diesem Gebiet gibt es auch so gut wie nichts Interessantes. Insofern ist unsere Taktik maximal zum Tanken stehen zu bleiben und für die Übernachtung die Campingplätze in den Ortschaften zu meiden, und dafür die Roadhouses dazwischen zu nutzen. So kommen wir auch ohne Vorfälle durch das fragliche Gebiet. Interessant aber trotzdem, wenn man so eine Tankstelle sieht und dort jede Zapfsäule einzeln mit Gittertoren abgesperrt werden kann.




In Broome angekommen erfreuen wir uns über etwas kühleres Wetter und die Meeresbrise. Endlich können wir auch wieder halbwegs normal schlafen ohne im Schweißbad zu ertrinken. In Broome kann man Dinosaurierspuren im Fels besichtigen, sowie die Kamelkarawanen, die heutzutage rein für Touristenzwecke gehalten werden. Früher war das Kamel auch im australischen Outback ein übliches „Verkehrsmittel“. Die rötlichen Felsen an der Küste bieten insbesondere zum Sonnenuntergang ein schönes Farbenschauspiel.






Von Broome aus fahren wir an der Küste dem Eighty Mile Beach entlang bis Port Hedland und erreichen damit die Region der Minen, von der wir im zweiten Teil dieses Roadtrips berichten.
