Handgefertigte Tauchbrillen

WAKATOBI Teil 2 von 3: bei der Insel Kaledupa

Nach einem kurzen Trip unter Maschine gegen den Wind erreichen wir die kleine Insel Hoga, neben der Insel Kaledupa gelegen (Kaledupa ist das KA in WaKAtobi). Wir sind letztendlich wieder in der Natur gelandet. In dieser Ankerbucht wohnt niemand. Das nächste Dorf ist auf der Miniinsel Sampela ein gutes Stück entfernt. Wir sind gleich nach Ankunft mit ein paar anderen Seglern in der Bucht zum Sundowner am Strand verabredet. Einige der Leute haben wir länger nicht gesehen, und sie wollen tags darauf weiterziehen. Also bleibt nur der Abend um einander gegenseitig wieder auf den Stand der Dinge zu bringen und Erfahrungen auszutauschen.

Am Folgetag besuchen wir das Dorf auf Sampela. Es ist auch eine Bajo Village, eine Community des ehemaligen Seenomaden Volkes, von dem wir bereits ein Dorf auf Wangi Wangi besucht hatten. Hier ist es nochmal deutlich einfacher, man sieht, dass die Leute deutlich weniger Geld haben. Das tut aber ihrer Freundlichkeit und Gastfreundschaft keinen Abbruch. Unser Guide Dan holt uns mit seinem kleinen Holzboot ab und bringt uns zum Dorf. Wir spazieren wieder über schmale Wege und knarrende Holzbrücken, um uns das Dorf anzusehen. Zum Mittagessen sind wir bei Dan zu Hause. Er tischt auf seiner Terasse ein typisches Indonesisches Festmahl auf. Währenddessen lernen wir auch einen dänischen Studenten kennen, der aktuell in dem Dorf für Forschungsarbeiten lebt.

Eine Spezialität des Dorfes sind die selbst gemachten Tauchbrillen. Die Fassung wird aus White Wood handgeschnitzt. Dann wird ein von Hand geschnittenes Stück Glas eingeklebt, die beiden Fassungshälften mit einem Stück Angelschnur verbunden. Dann noch ein kurzes Gummiband dran befestigt und fertig ist die Brille. Diese Brillen sind nicht (nur) ein Gimmick, das an Touristen verkauft wird, sondern werden traditionell von den Einhemischen beim Speerfischen benutzt, deren primäre Art zu fischen / jagen und die primäre Lebensmittelquelle.

Ein Tauchgang am hiesigen Riff soll unser Programm vor Ort abschließen. Wir werden wieder mit einem der lokalen Holzboote abgeholt. Die Motoren auf diesen Booten sind ewig alt, werden mit Handkurbel gestartet und haben keinerlei Getriebe. Sobald also der Motor läuft, fährt das Boot vorwärts. Es gibt keinen Retourgang und keinen Leerlauf, was beim Anfahren von Segelbooten bedeutet, der Motor muss im richtigen Moment abgeschaltet werden, sodass mit der Restgeschwindigkeit das Holzboot beim Segelboot zum Stehen kommt, oder nurmehr derart langsam ist, dass ein „Aufprall“ per Hand abgefangen werden kann. Aber die lokalen Jungs haben das alles gut im Griff. Wir erfreuen uns also der Unterwasserwelt bei einem der vor Hoga gelegenen Pinnacles und staunen über die Fischvielfalt.

Am nächsten Tag geht es dann bereits weiter zu unserem dritten und letzten Stop im Wakatobi Nationalpark: Tomia