Wie wir zum Segeln und zur Langfahrt kamen
Als 2007 Judith und Sönke Röver auf ihre Langfahrt aufbrachen, die ja zuerst „nur“ bis Neuseeland geplant war, und sich dann zur Weltumsegelung mauserte, war Vicky eine der ersten die dies über deren Blog interessiert mitverfolgte. Eines Abends kam sie an und meinte „wäre das nicht was für uns?“. „Eigentlich keinen Bock drauf“, meinte Florian, und wunderte sich: Vicky konnte damals nicht segeln, Florian hatte zwar einen Binnenschein, aber die Teenager Tage in denen er einige der österreichischen Seen segelnd unsicher gemacht hatte waren auch schon ein paar Jahre her. Gespräch erledigt. Irgendwann vor ~10 Jahren kam dann Vicky wieder an und meinte „ich mache jetzt den Segelschein“, Florian mit dem gleichen Kontext wie zuvor im Kopf: „mach mal“.

Es dauerte nicht lange, den Binnenschein in der Tasche, kam Vicky mal wieder an und meinte „ich mache jetzt den Küstenschein“ (da wir da bereits in Bayern lebten bedeutet das: SBF-See und SKS). Ok, da wurde es irgendwie ernster, wobei das Thema Langfahrt zu dem Zeitpunkt überhaupt kein Thema war. Da Florian bereits als Teenager vom damaligen B-Schein und dem Segeln am Meer träumte, es damals aber am Geld scheiterte, gingen wir das nun gemeinsam an. Ergänzt mit dem Funkschein starteten wir bald danach unsere Charterkarriere. Wir hatten auch tatsächlich unseren ersten eigenen Charter Zweihand gemacht, und viel dabei gelernt ;-), waren aber natürlich auch über die Jahre in 4er und 6er Crews unterwegs – Danke an dieser Stelle an alle, mit denen wir unterwegs sein durften.

Auf die eine oder andere Art haben wir uns in Folge eine Reihe an Revieren erschlossen oder zumindest reingeschnuppert: Mittelmeer querbeet (Kroatien, Griechenland, Italien, Frankreich, Spanien), Kanaren, Karibik, Nordsee, Ostsee. Auch wenn wir in einigen dieser Urlaube häufiger dachten, es wäre schön länger am Boot zu bleiben, weiter zu segeln, etc. kam die eigentlich Langfahrt Idee erst im Zuge eines Landurlaubs wieder auf: Wir waren mit dem Wohnmobil durch Kanada und Alaska unterwegs und sahen da auch viele nicht segelnde Langfahrer: Europäische aufgerüstete Wohnmobile, die für deutlich länger als die üblichen 2-3 Urlaubswochen am amerikanischen Kontinent unterwegs waren. Da packte uns die Reiselust „next level“, für uns war aber an der Stelle klar: das wollen wir am Wasser machen.