… zu den ewigen Ausrüstungs(glaubens)fragen der Langfahrt im Wordrap.
„Ohne Wassermacher zieh ich nicht los“, „Ein Wassermacher kommt mir nicht aufs Schiff“. Es gibt ja bekanntlich eine Reihe ja-nein, entweder-oder Fragen, für die man für jeweils beide der Antworten Verfechter findet. Oft werden diese Diskussionen nahezu religiös geführt. Wir outen uns mal zu einigen dieser Fragen. Aber es ist einfach nur unsere aktuelle subjektive Sicht und wir versuchen mit ein bischen Augenzwickern darzulegen, warum wir uns jeweils so entschieden haben. Dies hier hat keinerlei Anspruch auf eine vollständige Erörterung, einen Ratgeber o.ä. …
Mono vs Kat: nun, wir wissen leider nicht mehr wo wir den Spruch her haben, und sollten wir hier ein Urheberrecht verletzen, bitte um einen Hinweis. Aber auch wir fragen uns: „warum wollte man mit einem Boot losziehen, dass verkehrt stabiler im Wasser liegt als aufrecht“, also Monohull
Rumpfmaterial: GfK, wir planen keinen Besuch in den hohen Breiten, wollen uns nicht um die halbe Welt pinseln oder Experten in galvanischer Trennung werden – zugegebenermaßen: aus ökologischer Sicht (Stichwort Entsorgung – irgendwann einmal) ist so ein Joghurtbecher ein echter Wermutstropfen, oder auch -wildfluß
Center- vs Heckcockpit: Center Cockpit, ja wir fühlen uns damit „sicherer“ und stehen auf das resultierende Layout unter Deck. Nein, wir brauchen keine große Badeplattform und haben auch ein Segel Feeling ohne „Arsch am Wasser“
Klassisches vs Rollgroß: Klassisches, ähm, nein, doch Rollgroß – und sind erst mal happy damit. Einfach zu bedienen und wir hoffen, dass wir tatschlich keine Probleme damit bekommen, wie uns viele Leute versichert haben. Das Sonnensegel fürs Cockpit, das einfach über den Baum gespannt wird ist ein daraus resultierendes weiteres Plus

Manuelle od elektrische Winschen: Wir haben eine Fallwinsch und die beiden Genua Winschen elektrisch. War kein Kaufkriterium, können auch alles ohne Probleme kurbeln, gestehen aber, dass wir sie lieb gewonnen haben
Welle vs Saildrive: Welle, wir wollen kein (gefühlt) riesen Loch im Rumpf haben
Windfahnensteuerung: ursprünglich was das ein nein, für die Nordatlantikrunde würde uns nach wie vor der redundante Autopiloten reichen; wir wollen uns aber zumindest die Option für die eine oder andere weitere Offshore Passage offen halten, und da finden wir dann eine Windfahnensteuerung auf Dauer besser: also kam in Antigua eine Hydrovane ans Heck

Satelliten Telefon vs KW-Funk: beides, Satelliten Telefon nur als Prepaid auf Passagen aktiv, KW-Funk samt Pactor Modem war glücklicherweise schon drauf, für Amateur- sowie Seefunkfrequenzen – für die Lizenzen haben wir gesorgt, aber mit Nachrichtentechniker an Bord ist selbst die Amateurfunkprüfung kein großes Ding.
Geräteträger, Davits: erstmal der Einfachheit halber nein, können aber nicht garantieren, dass wir nach ein paar Monaten nicht doch noch Davits drauf machen
Dinghy Typ: RIB mit Aluboden, fürs Mittelmeer wäre es uns egal, aber zB in der Karibik würden wir nicht mit einer „Poolnudel“ rumfahren wollen.
Generator: Nein, eine Diva reicht (siehe Wassermacher). Wir leben frei nach „wenn Motor an, dann Wassermacher an“ und haben sonst keine großen Energiebedarfe
Hydrogenerator: nein, zu kostspielig und für unsere Pläne gehen wir von einem zu eingeschränkten Nutzungsumfang aus

Wassermacher: Ja, wir haben einen. Und wir wissen, es ist unsere einzige echte Diva an Bord. Aber wir sind mental gerüstet auch mal eine Zeit ohne auszukommen, falls die Diva zickig wird.
Inselbett vs Einseiteneinstieg: ganz klar Inselbett, easy living muss auch am Wasser drin sein, auch wenn damit Stauraum für Lichtraum drauf geht
Manuelle od elektrische Toiletten: Alles manuell, keep it simple Gefrierschrank, zweiter Kühlschrank: beides Nein, brauchen wir nicht, fällt für uns in die Kategorie Energiesparen