Galapagos Teil 1: San Cristobal
San Cristobal ist der einzige Ort auf den Galapagos Inseln, wo wir einreisen dürfen, also ist es auch unser erstes Ziel. Die erste große Hürde sind auch gleich die Einreiseformalitäten. Hier zeigt sich ob die mehrmonatige Vorbereitung Früchte trägt. In der Tat, den Einreiseprozess für Galapagos muss man mindestens 2 Monate vor Ankunft starten. Und dann kommen noch alle möglichen Vorbereitungen dazu wie etwa Schilder im ganzen Boot aufkleben, komplett auf ökologische Hygiene- und Reinigungsprodukte umstellen, die Mistkübel haben spezifischen Anforderungen zu entsprechen und ganz wichtig: der Rumpf muss tipp-top sauber sein.



Dafür rücken dann die Behörden auch gleich mit grob 10 Personen zur Einreiseinspektion an, mindestens einer davon in Neoprenanzug, Schnorchelequipment und Unterwasserkamera. Während dieser den Rumpf abtaucht, sammeln sich die anderen in unserem kleinen Cockpit. Zuerst steht die medizinische Untersuchung an. Hier wird tatsächlich Körpertemperatur, Puls und Sauerstoffgehalt im Blut gemessen, die Lunge abgehört und die Covid Impfzertifikate überprüft. In Folge startet ein Feuerwerk an Fragen, Formularen und Bitten um Unterschriften sämtlicher Beteiligter, und zwar gleichzeitig. Einige von den Inspekteuren wollen auch Sachen am Boot gezeigt bekommen, sei das unsere medizinische Ausrüstung oder den Maschinenraum. Der Kühlschrank wird inspiziert und in einige der Schapps hineingeschaut. Die Leute sind alle freundlich, wollen letztendlich nur ihren Job machen. Einer der aktivsten Inspekteure hat eine Tochter, die in Österreich lebt. Er freut sich wie ein Schwammerl auf einem österreichischen Boot sein zu dürfen und führt die gesamte Unterhaltung mit uns auf Deutsch, zur Belustigung sämtlicher anderen Behördenvertreter. In knapp einer Stunde ist der Spuk auch wieder vorbei, unsere Pässe sind gestempelt und wir sind eingereist.



San Cristobal wäre nicht San Cristobal ohne der Seelöwen. Die hier lebende Kolonie ist recht groß, man begegnet ihnen überall. Sie belagern einfach alles, egal ob den Strand, Sitzbänke, Boote, das Rinnsal oder Rohbauten. Das ist auch der Grund warum man hier per Wassertaxi an Land fährt und nicht mit dem eigenen Dinghy. Wäre das Dinghy im Wasser, wäre es binnen kürzester Zeit von Seelöwen bevölkert. Tiere, die außerhalb des Wasser krass territorial sind und keinen Spaß kennen, wenn man meint man wollte sie wo wegjagen. Abgesehen davon machtes auch nicht so viel Spaß deren stark riechenden Hinterlassenschaften aus dem Dinghy zu putzen.






Die übliche Erkundung des Hafendörfchens darf natürlich nicht fehlen.



Galapagos ist auch bekannt für seine Unterwasserwelt. Wir fahren zum „schlafenden Seelöwen“, Leon Dormido oder auch Kicker Rock genannt zum Tauchen. Die Sicht ist nicht sonderlich toll, das liegt hier an den verschiedenen Meeresströmungen die bei den Galapagos aufeinander treffen. Diese sorgen aber auch für ausreichend Nahrung für eine sehr diverse Unterwasserwelt. Wir tauchen also mit Hammerhaien, White Tip Sharks, Wasserschildkröten, Seelöwen und vielem anderen mehr. Leider gibt es wegen technischer Probleme an jenem Tag keine Unterwasserfotos.





Wir wandern zum Interpretation Center um mehr über die Galapagos Inseln zu erfahren und in Folge weiter in die Tijeretas Bucht. Dort lässt sich auch gut mit Seelöwen, Schildkröten und Rochen schwimmen.


Ein Ausflug mit Truck-Taxi und Fahrrädern führt uns über die Insel. Wir besuchen die hiesige Aufzuchtstation für die Galapagos Riesenschildkröten (jede der größeren Inseln hat eine) und umwandern einen Kratersee in den Highlands. Ein Strandbesuch rundet den Tag ab, bei dem wir vorsichtig sein müssen um auf die vielen Wasserschildkröten nicht draufzusteigen.





Nach einer Woche geht es für uns weiter. Eigentlich war der Plan direkt nach Isabela weiter zu segeln. Bei einem unserer Bootschecks nach der Passage von Panama kommend stellen wir aber ein Problem am Rigg fest, ohne dessen Behebung wir nicht weiter nach Französisch Polynesien segeln könnten. Mit Segeln ist damit erst mal gar nichts, IBEX wird zum Motorboot degradiert. Wir machen uns insofern zuerst nach Santa Cruz auf, das kommerzielle Zentrum der Inselgruppe. Wir benötigen einige Tage um erst mal alles für die Reparatur zu organisieren. Während wir auf die Ersatzteile warten, geht es dann in der Tat erst mal auf die Isla Isabela.