Während der Eiszeit ausgewandert

Galapagos Teil 2: Isabela

Isabela ist uns gleich sympathisch: es ist zwar die größte Insel der Galapagos, aber von jenen mit einem Dorf mit der geringsten Einwohnerzahl. Hier ist es einfach etwas entspannter. Es gibt nur wenige befestige Straßen, das meiste sind Sandfahrbahnen. Es gibt viele nette Cafes und Restaurants entlang dem ewig langen „Stadtstrand“.

Unsere erste Tour bringt uns in die Highlands, zum Vulkan Sierra Negra. Nach einer kurzen Autofahrt satteln wir die Pferde und reiten zum Vulkankrater hinauf, um von dort nochmal 30 Minuten weiter zu Fuß zu wandern, um die krassen Landschaften am äußeren Kraterrand mit gerade mal 3 Jahre junger Lava zu besichtigen. Schon krass, was sich da für Formationen bilden. Sierra Negra ist nach wie vor aktiv, allerdings recht piano. Dazu muss man wissen, dass die Galapagos Inseln auf der tektonischen Platten immer weiter Richtung Osten driften, pro Jahr ca 10 cm. Während die eigentliche Lavaquelle darunter am gleichen Platz bleibt. So sind auch die Galapagos Inseln entstanden. Daher sind jene Inseln im Osten (wie zB San Cristobal) die ältesten, während die im Westen die jüngsten und jene mit den aktivsten Vulkanen sind.

Isabela besteht insgesamt aus 5 Vulkanen. In den Kratern leben jeweils eigene Spezies von Riesenschildkröten. Da sie aus den Kratern nicht mehr herauskommen, entwickeln sich die Arten getrennt voneinander. Die Kernursache warum einige der Galapagos Schildkrötenarten ausgestorben sind, ist natürlich der Mensch. Vor allem die frühen Seefahrer fanden an diesen Tieren gefallen. Schließlich können diese Riesenschildkröten bis zu einem Jahr ohne Wasser oder Nahrung überleben. Dies auch auf einem Schiff, und damit stellen sie der Crew auch auf einer extrem langen Seereise noch frisches Fleisch zur Verfügung – ganz ohne Kühlschrank.

Per Fahrrad geht es der Küste entlang in den Camino de Tortuga. Hier leben einige der Schildkröten wild und versperren einem auch mal gerne den Weg. Unsere Radtour führt zu zwei Aussichtsbergen, von denen wir einen schönen Blick zurück auf das Dorf Villamil und unsere Ankerbucht haben.

Per Kajak kurven wir in der Bucht herum und können die weitere Tierwelt bestaunen. Die am nördlichsten lebenden Pinguine sind die Galapagos Pinguine. Diese sind zur Eiszeit von der Antarktis ausgewandert und haben offensichtlich die Rückfahrt verpasst. Über die Zeit ans Klima angepasst, können sie hier aber auch nur deswegen überleben weil der kalte Cromwellstrom, ein Tiefseeström, der südlich vom Äquator nach Westen setzt, bei den Galapagosinseln an die Öberfläche strömt. Die erwachsenen Pinguine haben hier keine natürlichen Feinde. Rein die Eier und Kleinen werden schon mal von Räubern gefressen. Aber das größe Problem ist die Erderwärmung, die Eier laufen Gefahr geradezu gekocht zu werden, wenn es zu warm ist oder wird. Und das obwohl die Pinguine schlau genug sind nur im relativ kälteren lokalen Winter Eier zu legen.

Neben den Pinguinen sehen wir Blue Footed Boobies, eine Galapagos Ikone, Fregattvögel und Pelikane. Unter Wasser beim Schnorcheln dann wieder verschiedene Riffhaiarten.

Nach einer Woche geht es zurück nach Santa Cruz. Unsere Rigg Ersatzteile sollten jeden Tag eintreffen.