Panama
Eigentlich war der Plan Sylvester auf hoher See zu feiern, so legen wir jedenfalls unsere Abfahrt in Santa Marta Kolumbien an. Nach der Passage von Bonaire nach Santa Marta, hat uns auch noch der erste Tag des Wegsegelns von Santa Marta einiges abverlangt. Vor allem die Wellen waren recht hoch und das mit kurzer Periode, Wind bis 35kt. Nach dem ersten Tag hat sich das aber gelegt und es wurde noch eine recht entspannte Passage. Allein es gab dann mehr Wind als vorhergesagt und schon standen wir am Sylvesternachmittag etwas im „Stau“: Die Zufahrt zur Shelter Bay Marina in Panama ist gleichzeitig auch die Atlantikseitige Zufahrt zum Panamakanal, mit geregeltem Verkehr für die Frachtschiffe (auf gut nautisch „Verkehrstrennungsgebiete“, für den Laien: es gibt da Richtungsfahrbahnen, siehe auch das folgende Foto wie das auf der Seekarte aussieht) und einem riesigen Ankerfeld mit Frachtern, die auf ihre Kanaldurchfahrt warten. Die Herausforderung für uns: Wir sehen die Frachter zwar alle per AIS am Plotter, auf einen schnellen Blick ist aber nicht erkennbar ob die tatsächlich alle Ankern oder doch der eine oder andere in Bewegung ist. Obendrein kommen wir in die Dunkelheit, das macht das ganze nochmal spannender. Mit entsprechender Konzentration geht es durch das Ankerfeld, neben dem betonnten Kanal bis zur Molendurchfahrt und dann hinter einem Frachter schnell da durch (für diese Durchfahrt muss man sich per Funk anmelden) und danach gleich scharf rechts abgebogen, raus aus dem ganzen Frachterverkehr, hinein in die von Dschungel umgebene Marina. Um 20Uhr legen wir an, um uns dabei zu helfen unterbrechen sogar die lokalen Dockhands ihren Sylvesterschmaus, vielen Dank nochmal hierfür. Im Marina Restaurant gab es dann tatsächlich kurzfristig auch noch Platz und ein Sylvestermenu für uns.

Panama ist auf unerer Reise in zeierlei Hinsicht wichtig: zum Einen geht es hier durch den Kanal in den Pazifik, zum Zweiten ist es der Absprung zu den langen Pazifikpassagen, mit relevanter Yachtinfrastruktur erst wieder nach einigen tausend Seemeilen auf Tahiti (Französisch Polynesien). Also gilt es hier alle System zu checken und alles was nicht funktioniert zu reparieren, gegebenenfalls nochmal Ersatzteile nachbunkern. Für die Kanaldurchfahrt muss zuerst aber ein mal der „Admeasurer“ unsere Ibex inspizieren, das geht recht schnell und in Folge erhalten wir dann auch unseren Kanal Transit Termin. Wir werden die Kanaldurchfahrt separat im Detail hier im Blog beschreiben.

Sonst beschäftigen wir uns erst mal viel mit dem Boot. Neben den kürzlich kaputt gegangenen Themen, kommen auch noch neue hinzu, die wir hier in Panama entdecken. So sind wir beschäftigt mit Radar reparieren, Batterien Tausch, Ankerwindentausch, Wassermacherreparatur, Segelreparaturen und vielem anderen mehr. Was jetzt hier so in ein zwei Zeilen abgehandelt ist, kann schon mal Wochen dauern, vom Fehler finden über das finden der Ersatzteile irgendwo auf der Welt, den Versand dieser nach Panama bis zum Einbau und der Überprüfung ob die Sachen dann wirklich wieder funktionieren.






Abgesehen davon, nehmen wir uns eine Woche Zeit Panama City zu besuchen. Wir verbinden das mit einer Art „Probedurchfahrt“ durch den Kanal. Für die Kanaldurchfahrt benötigt jede Yacht 4 Personen zusätzlich zum Skipper, die die Leinen in den Schleusen bedienen. Wir machen das für ein befreundetes Boot und haben damit auch zugleich die Erfahrung wie denn das mit der Kanaldurchfahrt so funktioniert, damit wir dann mit dem eigenen Boot schon wissen worauf wir uns einstellen müssen. Da wir dabei ohnehin am Pazifikende des Kanals ankommen, bleiben wir gleich in Panama City. Wir spazieren durch die Altstadt, besuchen das berühmte Panama Kanal Museum und schauen uns schon mal um, wo wir vor der Pazifiküberquerung die letzten Einkäufe machen werden.









Nach insgesamt gut drei Wochen, geht es dann für IBEX durch den Kanal, was wir wie gesagt separat beschreiben. Nach einer weiteren Woche auf der Pazifikseite von Panama, beenden wir unseren großen Boxenstopp mit den abschließenden Reparaturen und Ersatzteileinbauten und sind dann „ready“ für das große nächste Abenteuer: Pazifik. Es soll als erstes auf die Galapagos Inseln gehen.



