Übern Teich

Es war lange unklar, wir haben lange darauf hingearbeitet, aber wir haben es geschafft: Transatlantik, unsere erste Ozeanpassage

Am 8. November ging es also in Las Palmas / Gran Canaria los. Es hat schon etwas von Gänsehautfeeling, wenn die – wegen Corona mit 25 Yachten recht kleine – ARC+ Flotte in kurzer Zeit vom gemeinsamen Steg ablegt und im „Gänsemarsch“ durch die Marinaausfahrt fährt. Die Rivercafe direkt vor uns beschallt das Event, auf den Schiffen wird getanzt. Partystimmung! Trotz Corona haben sich ein paar Leute an den Molenköpfen eingefunden und feuern uns für die 2-teilige Passage über Mindelo / Kap Verden nach Rodney Bay / St Lucia an.

Ibex mit Crew kurz vor dem Ablegen in Las Palmas / Gran Canaria

Ein letztes Zurufen und Glückwünsche für die befreundeten Boote, solange man noch vor der Startlinie in Hörweite ist. Der Start selbst dann eher unspektakulär, es ist schließlich eine Rallye und keine Regatta, da geht keiner ein Risiko ein, nur um dann ein paar Meter weiter vorne zu sein. Nichtsdestotrotz werden wir unsere Ibex, Sunbeam 42.1 zum ersten mal im Vergleich zu anderen Schiffen erleben.

Ibex kurz vor der Startlinie

Und wir merken gleich nach dem Start, noch mit normaler Besegelung: da geht was (Besegelung zum Start: Großsegel und übereinandergelegte Passatsegel grob in der Größe einer 110% Genua; extra nur für den Start den Code 0 rauszuholen, naja, war uns zu aufwendig)

Taktik für Leg 1

Unsere Taktik hatten wir natürlich bereits in den Tagen zuvor erarbeitet. Es war kein starker Wind für den Start zu erwarten (unter 10kn), trotz der sonst üblichen Düse zwischen Gran Canaria und Fuerteventura. Unabhängig davon wollten wir dem Kapeffekt südlich des Flughafens von Las Palmas etwas ausweichen, ein Stück weit Richtung Südosten segeln um dann mehr oder minder auf direktem Weg die Kap Verden anzusteuern. Zumindest auf Basis unserer Wetterdaten (primär www.wetterwelt.de) schien das eine gute Idee. Sowohl näher an Afrika als auch weiter offshore war mit weniger Wind zu rechnen.  Der Wind sollte gegen Abend hin zu über 20kn auffrischen, dann für ca 36 Stunden mit bis zu 30kn blasen, um dann für den Rest der Passage auf gemütliche ~15kn zurückzugehen. Das ganze allerdings immer schön Downwind.

Für uns als Zweiercrew, die wir obendrein noch recht faul sind, und durchaus auch gerne schlafen, statt mehrfach im Dunklen Segel zu wechseln, hieß dies: Nach dem Freisegeln aus dem Pulk vom Start, den Parasail setzen und damit bis Mindelo durchsegeln. Zugegebenermaßen mit bis zu 30kn etwas gewagt. Aber zum Einen sagen ja die Parasail Experten, das Limit für das Segel ist die Crew und nicht das Segel, zum Anderen hatten wir das Ding ja auch bereits bei knapp 30kn im Dunklen geborgen und fühlten uns wohl damit. Also dachten wir, falls es wirklich stärker auffrischt müssen wir halt Segel wechseln.

Unsere Segelkonfiguration für 5 Tage am Stück

Die ersten Tage

Soweit ging der Plan auch erst mal auf. Ca eine Stunde nach dem Start war der Parasail gesetzt, und wir waren gut unterwegs. Die schnellen Katamarane (Outremer & Co) waren natürlich vor uns, und der eine oder andere größere Monohull auch, die sind natürlich qua Physik deutlich schneller als wir. Gegen Abend hatten wir dann wie zu erwarten auch nur mehr 1-2 Boote optisch, und 1-2 mehr am AIS im Blick, der Rest war „verschwunden“. Die Nacht brachte dann in der Tat Wind bis zu 30kn, aber eben auch nicht darüber hinaus. Natürlich hat man dabei dann alles kontinuierlich gut im Blick: Segel, Instrumente, Bootsverhalten, etc. Auch ein kurzes Nickerchen ist da während der Wache nicht drinnen und die Nerven sind auch etwas angespannter, als wenn man mit 15kn Wind dahinsegelt. Aber es hat sich dahingehend gelohnt, dass wir (auch später) keine Segel wechseln brauchten und die Freiwache auch gut schlafen konnte. Es ist aber auch ein sehr cooles Gefühl, getrieben durch Welle und leichter Strömung mit über 9kn, jenseits der eigenen Rumpfgeschwindigkeit „dahinzusurfen“ (soweit man das bei einem auf grob ~13t beladenen Gefährt so nennen darf). Der Wind ließ in Folge auch wie vorhergesagt nach. Der aktuelle Wetterbericht am neuen Tag bestätigte unsere Taktik und wir blieben dabei.

Es sollte von der Rallyeleitung täglich einen Bericht mit den Positionen aller Schiffe geben. Wir haben den am ersten vollen Tag auf See allerdings „verpasst“, da wir ursprgl. nur ein mal täglich einen Email Download machen wollten, primär für den Wetterbericht (die Anzahl der Downloads pro Tage sollte auf dem Atlantik noch ordentlich in die Höhe gehen, aber dazu später). Und so segelten wir dahin, hatten gerade noch hin und wieder 1-2 Boote am AIS im Blick. Tags darauf, mittlerweile der 10. November, erhalten wir den ersten Positionsbericht und sind überrascht wie weit vorne wir sind. Nun, da gibt es die Boote, die meinten näher an Afrika sei mehr Wind, oder weiter draußen. Dann segeln viele Monohulls mit Gennacker o.ä. und können / wollen damit nicht direkt Downwind fahren, machen also deutlich mehr Strecke als wir. Des Weiteren bergen die meisten Crews ihre Gennacker für die Nacht. Würden wir auch machen, aber der Parasail ist halt auch verzeihender und auf diesem Leg sind keine Squalls zu erwarten.

In der Nähe der Zielline kommen einige Boote wieder zusammen, Ibex vorne mit dabei

Die Tage vergehen, wir bummeln uns ein, der Passagealltag läuft. Der Wind bleibt wie vorhergesagt, wir kommen gut voran. Wir meinen auch schon die Passage in unter 5 Tagen erledigen zu können, bis sich die Wettervorhersage ändert und der Wind am 12. November nachlässt. Wir freuen uns dann schon wenn es relevant mehr als 10kn sind. Trotzdem sind wir natürlich mit dem Parasail bestens bedient, er bedarf dann aber auch wieder mehr Aufmerksamkeit, insbesondere wenn der Wind deutlich unter 10kn fällt.

Ankommen in Mindelo

Am 13. November wissen wir dann, der 14. wird der Ankunftstag, wir bereiten uns mental vor. Wir wollen eigentlich noch gar nicht ankommen, das heißt ja schließlich „Arbeit“: Segel bergen, Fender raus, etc. Das ist doch alles mühsam, wenn man doch einfach auch so vor sich hinsegeln könnte. Wir gehen nochmal alles durch, was wir über die Wind- und Strömungskapriolen auf den Kap Verden wissen. Schließlich ist dort mit starker Strömung von der Seite, Düseneffekt zwischen den Inseln und stark böigen Wind zu rechnen. Der Plan wäre also knapp davor den Parasail zu bergen und „normal“ zur Ziellinie zu segeln. Soweit der Plan.

Happy – kurz nach dem Anlegen in Mindelo

Die Lichter von Mindelo hatten wir bereits eine Weile gesehen, als am 14. November um 5 Uhr morgens der Wind von jetzt auf gleich komplett weg war. In aller Deutlichkeit: 0kn. Da waren wir dann auch in der Reaktion zu langsam und schon hatte sich der Flügel des Parasails um die Radarantenne gewickelt. Also zum ersten Mal auf See, und das bei Dunkelheit, rauf in den Mast. Glücklicherweise bedeutet null Wind auch so gut wie null Welle, es gab nur wenig Dünung. Die Sache war dann allerdings auch schnell erledigt, und so motorten wir die letzten paar Seemeilen zur Ziellinie. Von Düseneffekt oder Böen war nichts zu sehen, die See war zwischen den Inseln spiegelglatt wie ein Bergsee bei Windstille. Einzig die Seitenströmung haben wir voll abbekommen. Kurz nach 7 Uhr waren wir dann auch in der Marina fest. Für die offizielle Rallyestrecke haben wir 5 Tage und 19 Stunden gebraucht und knapp 900sm zurückgelegt. Mal abgesehen davon, dass ein norwegisches Schiff in der Flaute der letzten Seemeilen meinte, es muss uns mit Vollgas unter Motor überholen, waren wir auch absolut und ohne Handicap Berichtigung der schnellste Monohull, selbst schneller als deutlich größere Boote (bis zu 16m).

Nachdem das Equipment seit 5 Uhr morgens ohnehin bereit liegt, ist der Rigg Check auch gleich gemacht (u. Ibex, m. Ticora, o. Ningyo)

Boxenstopp

Mindelo war dann fürs Schiff und uns eine Art Boxenstopp. Was wir auf den Inseln erlebt haben, berichten wir separat. Glücklicherweise hatten wir im Unterschied zu vielen anderen Schiffen keinerlei relevante Schäden. Abnutzungserscheinungen natürlich schon, aber das gehört bei so einer Strecke dazu. Nach etwas Putzen, Rigg Check, und ein paar ausgetauschten Splinten waren wir dann auch wieder grundsätzlich Abfahrtbereit. Leider hatte sich die Abfahrt wegen fehlender Corona Testergebnisse verzögert. Es war ein bissl ein Drama, weil über einige Tage hinweg niemand wusste wo unsere Testproben waren, ob es genug Reagenzien für die Analyse gab und auf welcher der Inseln die Analyse gemacht werden sollte. Trotz der Guten Laune der Crews war da die Stimmung schon auch mal an einem Tiefpunkt. Es bedeutete auch, dass einige der 25 Schiffe am 22. November ablegten, ohne zu wissen, ob sie dann wirklich in St Lucia einreisen dürfen und somit auch aus der Wertung der Rallye draußen waren. Es gab aber eben einige Leute, die sehr knapp nach geplanter Ankunft in St Lucia Heimflüge gebucht hatten. Ein Problem, dass wir als „Aussteiger auf Zeit“ nicht kennen.

Kurz nach dem Restart in Mindelo blicken wir auf den Großteil des Feldes zurück

Restart Richtung Karibik

Am Montag den 23. November am Vormittag dann die Erlösung, die Proben sind analysiert, die Ergebnisse sollten bis Mittag schriftlich kommen, und tatsächlich alle Crews waren negativ getestet. Es war letztendlich eine komische Stimmung, da alle irgendwie nur mehr losfahren wollten. Von wegen Transaltantik, von wegen über 2000sm am Stück, von wegen Vorkochen, von wegen davor nichts mehr trinken, alles egal, einfach lossegeln.

Die Taktik für den zweiten langen Schlag war dann nicht ganz so einfach auf Grund von vorhergesagter wechselnder Winde. Wir starteten wieder mit unserer normalen Besegelung, wobei wir die übereinandergelegten Passatsegel vor dem Wind einseitig ausgebaumt hatten. Der Wind zwischen den Inseln war moderat, etwas über 10kn, und es ging erstmal Downwind in Richtung SW Spitze von Sao Antao, wo uns ein Flautenstück von einigen Seemeilen erwarten sollte. Da wir wie gesagt faul sind, dachten wir uns: sobald der Wind weg ist, durchmotoren, dann weitersegeln, warum gleich am Anfang wegen ein paar Seemeilen in der Flaute rumstehen, ist nur nervig. So haben wir dann auch sofort als der Wind weg war den Ausbaumer heruntergeholt und die Vorsegel eingerollt. Kaum damit fertig, frischte der Wind allerdings plötzlich wieder auf, und das dann allerdings aus NW. Also Vorsegel wieder raus und alles auf „am Wind“ getrimmt. Wir sind mit dem Manöver noch gut gefahren, andere Boote hat es mit ausgebaumten Vorsegel oder auch anderen Downdwind Segelkonfigurationen voll erwischt und es kam damit zu Probleme (a la Segel um den Mast gewickelt) sowie Schäden (da war auch mal das Downwindsegel nicht mehr am Spifall dran). Der Wind drehte dann mit der Zeit recht und wir konnten in Folge halbwind segeln. Von wegen Downwind auf der Passatroute. Dieser Teil der Passage war auch auf Halbwind-Kurs eher anstrengend. Wir hatten so um die 3,5m Welle von der Seite, am Tag 2 hat uns die Seekrankheit voll erwischt und irgendwie brauchten wir auf diesem Schlag etwas länger um in den Groove zu kommen.

Besuch nach 500 Seemeilen, krass welche Strecken die zurücklegen

Passagealltag

Was allerdings dem Groove geholfen hat: die Kurzwellenfunkrunde hat nun auf diesem Schlag geklappt. Und so gab es die ganze Strecke über täglich zweimal Kontakt mit den anderen entsprechend ausgestatteten Booten. Statt nur alle paar Tage Kontakt mit dem einen Boot das gerade mal in UKW Reichweite war. Wie bereits angekündigt stieg auch die Anzahl der Email Downloads pro Tag. Wir hatten das nicht geplant, aber der Emailaustausch zwischen den Yachten, insbesondere jenen ohne Kurzwellenfunk stieg täglich an. Es waren alle neugierig, wie es den jeweils anderen ergeht. Wir mussten insofern während der Passage für unser Satellitentelefon nochmal Guthaben nachkaufen (da unser PC mit unserem Pactor Modem auf Kriegsfuß stand und wir insofern per Kurzwelle keine Emails verschicken konnten). Aber mit heutiger Technologie alles kein Problem.

Der Passagealltag konnte also wieder Einzug halten. Dieses mal auch mit Fischen, eine Meeresbrasse haben wir uns geangelt, die uns zu zweit für mehrere Mahlzeiten reichte (natürlich nichts gegen die meterlangen Tunas und Mahi Mahis auf anderen Schiffen, aber wir hätten ohnehin nicht gewusst, was wir mit soviel Fisch machen sollten).

Mahlzeit

Am vierten Tag drehte der Wind, dann soweit östlich, dass wir wieder auf Downwind Beseglung umsteigen konnten. Wir entschieden uns allerdings wegen Squall Risiko für die beidseits ausgebaumten Passatsegel, die nunmal einhand schneller zu reffen sind (es gilt die alte Weisheit: eine Zweihand Crew segelt eigentlich immer Einhand). Ein Manöver, dass einige Zeit in Anspruch nimmt, bis beide Ausbaumer mit jeweils drei Leinen gesetzt sind, die Schoten durch Blöcke an den Baumenden geführt sind (zur Reduzierung des Scheuerns) und das ganze Set-up getrimmt ist. Wir dachten dann auch an dieser Stelle, dass wir mit diesem Set-up bis St Lucia segeln, hin und wieder für einen Squall reffen, dann wieder ausreffen und gut is‘. Soweit der Plan

Kurz wurde es brenzlig

Unsere brenzligste Situation der gesamten Überquerung bescherte uns eine 40kn Bö aus dem Nichts, natürlich aus der „falschen“ Richtung, die uns in Kombination mit einer Welle derart drehte, dass wir kurzfristig den Wind von vorne auf unser Stb Passatsegel hatten. Eine etwas unangenehme Situation, mit folgender 30 minütiger Kreuzsee. Keine Ahnung wo das Ding herkam, es war auch kein Squall im klassischen Sinne, nur eine einzelne Bö, keine „Walze“, kein Regen. Glücklicherweise ist nur der Block zum Umlenken der Schot am Baumende gebrochen. Damit war aber auch der Druck erst mal aus dem Segel, wir konnten Ibex zurückdrehen, und alles wieder in Ordnung bringen. Eine Schrecksekunde bescherte uns dies aber schon.

Wenn man sämtliche Schäden von 3000sm auf so einem Foto unterbringt, kann man froh sein

Auch sonst blieb von unserem Plan, das Ding mit Passatsegel „heimzufahren“ nichts übrig: Erstens – das schon mal vorrausgeschickt – haben wir auf der gesamten Strecke keinen einzigen echten Squall erlebt (wir würden ein Wetterphänomen bei dem der Wind von 5kn auf 10kn steigt, ein bissl dreht und es ein paar Tropfen regnet nicht als Squall bezeichnen. Wir haben einige Squalls von der Ferne gesehen, andere Crews hat es auch ordentlich erwischt, aber irgendwie kam bei uns nix an). Zweitens – wie bereits die erwähnten Windgeschwindigkeiten erahnen lassen – hat der Wind in der zweiten Hälfte des Legs stark nachgelassen.

Man kann die Squalls (Böenwalzen, hier der gelbe Fleck) am Radar gut erkennen – zu uns wollte trotzdem keiner

Back to Parasail

Also haben wir wieder den Parasail gesetzt und ihm gut zugeredet, dass er bitte auch bei 3-4kn True Wind noch stehen bleiben möge. Hat er auch gut gemacht, wenn man sich gut um ihn gekümmert hat. Über Kurzwelle und Positionsbericht wussten wir, dass es einige Boote weiter im Norden oder im Süden von der direkten Route versuchten, letztendlich ohne Glück, aber mit mehr versegelter Strecke.

Abendstimmung mitten am Atlantik

Wir waren auch dieses Mal wieder ganz vorne mit dabei, wenn auch nicht ganz so überragend wie auf dem ersten Schlag. Die paar Tage am Wind / halber Wind waren natürlich einige der größeren Boote deutlich schneller als wir. Und selbst Downwind hatte Bohemen finally ihren Speed gefunden (wir waren da dann eher verwundert was sie am ersten Leg gemacht hatten um so langsam zu sein). In den letzten Tagen hatte sich dann eine Gruppe aus Bohemen, Cloudy Bay, Pivot (der anderen Sunbeam, eine 44, in der Flotte) und uns herausgebildet. Wir sahen uns hin und wieder sogar optisch und nicht nur am AIS. Zwischendurch war auch mal für 10 Stunden Motoren angesagt, weil gar nichts mehr ging. Immerhin hatten wir gegen Ende ausreichend Wind um die letzten Tage ohne Motor auszukommen.

Sonnenuntergänge auf hoher See bleiben magisch – ganz egal wie viele man schon gesehen hat

Der Mittwoch der 9. Dezember sollte nach 16 Tagen auf See unser Ankunftstag werden, wiedermal eine Ankunft in der Früh. Aber wir freuten uns, dass es wohl wieder bei Tageslicht klappen sollte. Das erste was wir vom Land gesehen hatten, war in der Nacht der Lichtsmog von Barbados und dann Martinique und St Lucia. Sobald es hell wurde konnten wir St Lucia bereits gut erkennen. Für die Zieleinfahrt mussten wir dann noch Segel wechseln: es ging ein mal rum um die Nordspitze von St Lucia, an Pidgeon Head vorbei und dann „am Wind“ quasi wieder zurück in die Bucht hinein. Vor Pidgeon Head hatten wir dann die ersten Besucher im Dinghy. Zuerst der Rallye Fotograf, dann Jörn von der Ticora, der uns begrüßte. Schnell noch mit einem Schlag am Wind über die Ziellinie, Fender raus und rein in die Marina.

Laaaand in Sicht!!!

Geschafft

Ein sehr intensives Gefühl nach so langer Zeit auf See anzukommen, ohne Schäden, ohne Verletzungen, ohne gröbere Probleme. Es waren 2100 Seemeilen in 16 Tagen und 15 Stunden. Was für ein Empfang am Quarantäne Steg der Marina, Ibex Rufe ohne Ende, kaum festgemacht kalter Rumpunsch in die Hand gedrückt bekommen und bevor der leer war, standen die knapp vor uns angekommen norwegischen Crews schon mit Bier für uns da. Zugegebenermaßen waren wir gegen 10 Uhr Vormittags bereits angedüdelt.

Kurz vor der Ziellinie – die Fotografen waren schneller da, als wir das Groß noch hätten trimmen können

Wir wurden auf diesem Leg nach Berücksichtigung der Handicaps zweiter hinter Bohemen und insgesamt über beide Legs hinweg schnellster. Auch wenn es ein Spaß Event ist, macht es eben auch Spaß vorne mit zu segeln. Nach einem PCR Test am Nachmittag des Ankunftstages und den Ergebnisse noch während der Nacht, konnten wir uns bereits am nächsten Morgen vom Quarantänesteg verlegen und frei auf der Insel bewegen. Die Tage auf See werden in St Lucia der nötigen 14 tägigen Quarantäne angerechnet.

Fest in Rodney Bay – zig-fach intensiver als ein Gipfelerlebnis am Berg!